Die Fachgruppe Notfallmedizin an der Carl Remigius Medical School hat ihr Portfolio inzwischen auf fünf Fortbildungen und einen Masterstudiengang ausgebaut. Dabei greifen sie auf ein interdisziplinär abreitendes Team von Dozierenden aus den Bereichen Generalstabsverwendung, Rüstungsindustrie, Deutsche Flugsicherung, Energiekonzerne, Travel Security Services sowie internationale Spezialkräfte, Experten für künstliche Intelligenz und aus der NATO zurück.
Die Teilnehmer der Fortbildung für Einsatzmedizin 18F verfügen bereits über Erfahrungen in Notfallsituationen. Doch was müssen sie tun, wenn die Ressourcen stark begrenzt sind und eine Unterstützung nicht in Sicht ist? Wie sollen sie handeln, wenn sie sich von einem Augenblick auf den nächsten in einem Kampfgebiet wiederfinden und um ihr Leben fürchten müssen? Wie können sie sachliche Entscheidungen treffen, wenn die Belastungen immer weiter zunehmen?
Um dies zu erfahren, simulierte die Fortbildung vier Tage lang den Ernstfall in einer fiktiven Krisenregion in der Kirgisischen Republik. Dabei wurden die Teilnehmer mit zahlreichen Szenarien konfrontiert, die gemeinsam mit der Feuerwehr, Bundeswehr und einem Spezialeinsatzkommando der Polizei Frankfurt sowie mit speziell geübten Notfalldarstellern realitätsnah durchgeführt wurden: Sie retteten und versorgten Verwundete, brachten gefährliche Situationen unter Kontrolle, übten grundlegende Methoden des Überlebens und mussten gleichzeitig mit Stress, Schlafentzug und starken körperlichen Belastungen umgehen.
Auf diese Weise lernten sie ihr eigenes Verhalten unter extremen Bedingungen kennen. Sie trainierten auch, wie sie in Ausnahmesituationen verlässliche Entscheidungen treffen und konstruktiv zusammenarbeiten können. Darüber hinaus erhielten sie zahlreiche Kenntnisse der Notfallmedizin – von erweiterten Versorgungsmaßnahmen bei Spreng- und Schussverletzungen über die Notfallseelsorge bis zur Planung und Durchführung von Evakuierungen sowie der proaktiven Deeskalation.
Der wissenschaftliche Schwerpunkt lag dabei auf der Resilienz – der Robustheit, Anpassungsfähigkeit, Regenerationsfähigkeit und Kognition unter starken Belastungen: Mithilfe von Messwerten aus Cortisol (COT), des Enzyms Alpha-Amylase (AMY), Testosteron (TEO) Lactat sowie einer Langzeitpulsmessung soll, so Dr. Merkt, der Einfluss der Belastungen auf die körperliche und psychische Konstitution und das Verhalten der Teilnehmer besser verstanden werden.
„Die Studierenden des Masterstudiengangs Krisen und Notfallmanagement (M.Sc.) erfahren in diesem Modul einen interaktiven wertvollen Austausch mit externen Lehrgangsteilnehmern. Dies fördert die operative taktische Ebene im interdisziplinären Sektor der Terrorismus-Bekämpfung“ erläutert Dr. Philipp Merkt, Verantwortlicher für die Fortbildung für Einsatzmedizin 18F und Leiter der Fachgruppe Notfallmedizin an der Carl Remigius Medical School in Idstein.
Studiengänge und Weiterbildungen der Fachgruppe Notfallmedizin:
- Masterstudiengang Krisen- und Notfallmanagement (M.Sc.)
- Fortbildung Erweiterte Versorgungsmaßnahmen am Erwachsenen (ALS)
- Rezertifizierungspaket Sanitäter & ALS-Basic
- Fortbildung für psychische Resilienz – Überleben Land 18E
- Fortbildung für Einsatzmedizin 18F