Janine Krix studiert Physician Assistance (B.Sc.) im 4. Semester Vollzeit in Frankfurt. Uns stand Sie für ein Interview zur Verfügung, welche Aufgaben sie in ihrem Praktikum übernimmt und wie sie mit Diskussionen um das „grundständige Studium“ zum Physician Assistant umgeht.
Unsere Interviewpartnerin ist Studierende des Studiengangs „Physician Assistance (B.Sc.)“ im vierten Semester an unserem Campus in Frankfurt/Main. Janine Krix studiert Vollzeit, bringt jedoch eine pharmazeutische Ausbildung sowie jahrelange Berufserfahrung in diesem Bereich mit. Das Foto entstand während ihres Praktikums in der Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim.
Frau Krix, Sie befinden sich im vierten Semester und absolvieren derzeit Ihr Praktikum in der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim. Es ist Ihr zweites Praktikum als Physician Assitant-Studentin: Wie waren Ihre Erwartungen an den praktischen Einsatz?
Ich konnte mir erst gar nicht wirklich vorstellen, welche Rolle ich als Praktikantin im Operationssaal spielen werde. Meine Erwartungen waren dementsprechend nicht sonderlich hoch. Außerdem rechnete ich nicht damit, so herzlich integriert zu werden.
In welchen Einsatzgebieten hospitieren Sie derzeit? Was sind dabei Ihre Aufgaben?
Ich hospitiere derzeit in der Herzchirurgie und entschied mich anfangs dazu nur zuzuschauen. Als ich dann mit an den Tisch genommen wurde, zählte es zu meinen Aufgaben den Operateur bei bestimmten Handgriffen zu unterstützen. Als ich gegen Ende dann eine Nadel mit Faden in der Hand hielt, um die Wunde zu verschließen, hatte das meine Erwartungen mehr als übertroffen. Zudem war es Routine nach der Frühbesprechung die Visite auf der Intensivstation zu begleiten. Außerdem unterstützte ich eine Ärztin für einen Tag in der Ambulanz und verbrachte einige Stunden damit, sie beim Hausdienst auf der Station der Herzchirurgie zu unterstützen.
Vielleicht haben Sie insbesondere in den letzten Monaten die Debatte um das Berufsbild des Physician Assistant mitbekommen. Wie haben Sie das Miteinander und Arbeiten mit den Kollegen empfunden?
Die Debatte um das Berufsbild habe ich mitbekommen, allerdings hat sie in der Klinik keine Rolle gespielt. Ich habe das Miteinander als sehr freundlich empfunden, wurde sehr gut integriert und nie alleine stehengelassen. Jeder Schritt wurde mir genau erklärt und das Interesse mich anzulernen war sehr groß.
Bekommen Sie einen internen Austausch über Ihr künftiges Berufsbild? Und falls es Vorbehalte oder Vorurteile gibt, wie gehen Sie damit um?
Einen internen Austausch bekomme ich über Hörensagen etwas mit. Die Abteilung, in der ich mich befinde, reagiert sehr positiv auf das Berufsbild des Physician Assistant. Andere zeigen sich ebenfalls interessiert, allerdings gibt es auch immer welche, bei denen man auf taube Ohren stößt. Mit Vorurteilen gehe ich relativ entspannt um, da die positiven Meinungen größtenteils überwiegen.
Wie ist dabei Ihre Meinung zum Thema „Grundständiges Studium“?
Ich kann die Debatte um das grundständige Studium nicht wirklich nachvollziehen. Meiner Meinung nach kommt es auch immer auf die Persönlichkeit und Lernbereitschaft jedes Einzelnen an. Ich z. B. bringe eine pharmazeutische Ausbildung, sowie jahrelange Berufserfahrung mit und einige meiner Kommilitonen sind ebenfalls unterschiedlich ausgebildet. Die Abiturienten sind ebenso engagiert und absolvieren die Praktika genauso gut, wie jemand, der vorher ausgebildet wurde. Es besteht also kein Grund das grundständige Studium so massiv zu kritisieren.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft für das Berufsbild des Physician Assistant?
Für die Zukunft wünsche ich mir für das Berufsbild mehr Akzeptanz, da der gezielte Einsatz eines Physician Assistant meiner Meinung nach sinnvoll ist. Es ist notwendig, den Arzt bei seiner Arbeit zu entlasten und ihm somit mehr Zeit für komplexere Fälle zu ermöglichen, was auch während den Praktika deutlich wurde.
Vielen Dank für das Interview, Frau Krix!