Heiko König (47) hat sich im letzten Jahr entschieden, bei uns sein Masterstudium zu beginnen. Mitten in der Corona-Pandemie, mit einem Job und Kindern. Wie er das alles unter einen Hut bekommt und wie die ersten Wochen im Master Medizinpädagogik (M.A.) für ihn verliefen, hat er uns jetzt verraten.
Warum hast du dich für die Carl Remigius Medical School entschieden?
Ich arbeite seit 2016 als Fachlehrkraft an der Berufsfachschule des Arbeiter-Samariter-Bundes in Baden-Württemberg und dafür brauchte ich ein pädagogisches Studium. Wir bilden hier rund 200 angehende Notfallsanitäter:innen aus und da lag das Studium der Medizinpädagogik nahe. Mein Bachelorstudium habe ich woanders gemacht und war kurz vor dem ersten Lockdown damit fertig. Für meine Arbeit hätte ich den Master nicht gebraucht, wollte mich aber persönlich weiterentwickeln.
Ein Kollege von mir hat an der Carl Remigius seinen Bachelor gemacht und eine Bekannte ist aktuell im Bachelor. Die haben mir das Studium an der Carl Remigius Medical School empfohlen. Außerdem hat mir das Modulhandbuch des Masters Medizinpädagogik sehr gefallen und deshalb habe ich dann mit einem Jahr Pause nach dem Bachelor hier in Frankfurt das Masterstudium angefangen.
Und wie gefällt dir der Campus in Frankfurt?
Also ich war bisher wegen Corona leider nur zwei Mal vor Ort. Ich arbeite und wohne in Mannheim und da ist die Strecke nicht weit, was ich sehr gut finde. Parkmöglichkeiten vor Ort gibt es auch und das ist ja super wichtig.
Auf den ersten Blick dachte ich beim Campus direkt: Oh, das ist das typische „Alt-Frankfurt!“ Ich mag diesen Charme und fühle mich wohl. Die Räume sind top ausgestattet, die Technik funktioniert und es gab auch keine Probleme damit, dass Dozierende mit der vorhandenen Technik vielleicht nicht umgehen können. Das hat man ja sonst an Schulen oder Unis total oft. Aber hier an der Carl Remigius lief bis jetzt alles super.
Du hast ja schon Erfahrung mit einem berufsbegleitenden Studium – wie waren jetzt die ersten Wochen und Monate bei uns für dich so im Vergleich?
Der Start für mich persönlich war etwas holprig. Das lag aber weder an der Hochschule noch an der Arbeit oder den Dozierenden. Ich dachte am Anfang auch, dass ich das ja alles schon kenne und die Organisation mir nicht schwerfallen wird. Durch das Jahr Pause war ich aber irgendwie raus, musste jetzt einfach wieder reinkommen und für mich die geeigneten Abläufe finden.
Inhaltlich fand ich bis jetzt alles sehr interessant und habe Dinge gelernt, die mich weiterbringen. Das, was ich im Bachelor an einer anderen Hochschule gelernt habe, wird jetzt hier vertieft. Das finde ich richtig gut. Auch bei Themen, bei denen ich befürchtet habe, sie wären zu theoretisch – weil ich eher so der Praktiker bin – wurde ich gut abgeholt. Die ganze Organisation, vor allem weil bei der Carl Remigius Medical School auch unter der Woche Präsenzphasen sind, muss sich noch einspielen. Da bin ich ganz ehrlich: Die Onlinelehre ist manchmal ein Segen, obwohl ich lieber in Präsenz lerne.
Oh, wieso das?
Ich habe zwei Kinder im schulpflichtigen Alter. Ohne die Onlinelehre wäre vieles schwieriger zu organisieren gewesen. Die digitalen Seminare und Vorlesungen sind daher wirklich eine gute Möglichkeit, um alles unter einen Hut zu bekommen. Mein Jahrgang hatte sich dafür entschieden, möglichst viel oder alles ins Digitale zu verlegen. Trotzdem hoffe ich, dass wir im Sommer wieder in die Präsenz können, weil ich das selbst zum Lernen und das Miteinander mit den Mitstudierenden einfach besser finde.
Wie ist denn der Austausch mit den anderen?
Der ist nur sehr oberflächlich vorhanden oder gar nicht da. Die meisten der anderen aus meinem Semester habe ich ja noch nie gesehen. Teilweise kennen die sich aber schon durch das Bachelorstudium, da ist der Austausch sicher leichter.
Dass da was fehlt, merke ich vor allem daran, dass ich einige Dinge einfach nicht mitkriege. Sonst würde man am Campus vielleicht bei einem Kaffee über sowas wie Fristen und Termine sprechen, aber so muss man eben an alles alleine denken. Da geht dann schnell mal was unter. Gut, dass die Dozierenden immer für einen da sind.
Genau die Erfahrung machst du also jetzt praktisch von zwei Seiten – einmal in der Lehre selbst mit den Auszubildenden und einmal als Student, oder?
Stimmt! Wenn ich die Schüler hier anspreche, ob sie Fragen haben, kommt meistens nichts. Am Ende einer Aufgabe sagen dann aber viele, dass es irgendwie schwer war. Es fehlt einfach die persönliche Betreuung und wenn man sich vielleicht auch nicht traut zu fragen, bekommt man die Antwort eben auch nicht automatisch, weil jemand anderes die gleiche Frage hatte.
Diese Erkenntnis für mein eigenes Lernen zu nutzen, ist sehr hilfreich. Deshalb schreibe ich den Dozierenden auch immer direkt eine Mail, wenn ich Fragen habe.
Würdest du Corona daher als große Herausforderung beschreiben, die die Organisation von Studium, Job und Familie erschwert?
Die Pandemie ist eine große Herausforderung. Der Job ist teilweise digital organisiert, die Schule der Kinder war das eine lange Zeit lang auch und das Studium kam dann im September noch dazu. Es ist für mich also nicht nur die Herausforderung, alles zu managen, so wie ich es in meinem Bachelorstudium gewohnt war, sondern alles auch anders, digitaler, zu organisieren. Das bringt Chancen mit sich, aber eben auch Hindernisse. Onlinevorlesungen sind auch anstrengender als Veranstaltungen in Präsenz, finde ich. Zu Hause wird man schonmal abgelenkt und die Konzentration verschwindet schnell, wenn man am Laptop sitzt und stundenlang nur zuhören muss. Das ist einfach nicht wirklich meine Art zu lernen. Aber wir kommen schon alle damit zurecht. Wenn es wieder normal wird, ist das schön!
Ich wünsche dir auf jeden Fall weiterhin viel Erfolg bei deinem Studium und dass alles entspannter wird!
Danke!