Ein Feuerwehrmann führt eine verletzte Person von der Unfallstelle fort. Im Hintergrund brennt etwas.|Ein Feuerwehrmann führt eine verletzte Person von der Unfallstelle fort. Im Hintergrund brennt etwas.|Zwei Frauen führen erste Hilfe bei einem Menschen durch

Abschlussübung zum Modul Notfallmedizin

Ein Auto liegt umgestürzt auf dem Dach, ein weiteres brennt aus – immer wieder zerreißt der Klang von Explosionen die kalte Luft. Zahlreiche Verletzte laufen über das Gelände, eine Person wird vermisst. Was sich am vergangenen Samstag in Idstein abspielte, war glücklicherweise keine echte Notfallsituation, kam einer solchen dank der Mithilfe der örtlichen Rettungskräfte, des Einsatzes von Pyrotechnik und professionell geschminkter Notfalldarsteller jedoch sehr nahe.

Und das war beabsichtigt, denn die Bachelorstudierenden im Studiengang Physician Assistance sollten ihre Abschlussprüfung zum Sanitäter in einer möglichst realistischen Einsatzsituation ablegen. Den Studierenden und den Zuschauern, der Geschäftsführer der Carl Remigius Medical School, Tobias Krug, und der geschäftsführende Direktor, Dr. med. Joachim Latsch, wurden mit der Nachstellung des Unfallszenarios nicht nur die Aufgabenfelder der Einsatzkräfte näher gebracht. Stattdessen wurde auch deutlich, unter welcher psychischen und physischen Belastung die Einsatzkräfte häufig ihre Arbeit verrichten müssen: Sei es angesichts schwerer Verletzungen, gefährlicher Einsatzlagen wie im Fall von Feuer und Explosionsgefahr oder vermisster Personen. Teamwork ist von zentraler Bedeutung Um in einer solchen Situation effektiv handeln zu können, ist es umso wichtiger, dass die verschiedenen Einheiten von Feuerwehr über Rettungsdienst bis hin zur Notfallseelsorge Hand in Hand zusammenarbeiten, um die Betroffenen möglichst schnell und umfassend zu versorgen.

Dabei mussten auch die Studierenden bei der Behandlung der “verletzten” Notfalldarsteller zeigen, was sie in den vergangenen 90 Unterrichtsstunden im Rahmen des Moduls Notfallmedizin gelernt hatten. Höhenrettung, die Arbeit in unwegsamem Gelände oder der Umgang mit Schaulustigen sind nur Beispiele dafür, was mit den Studierenden durchgespielt wurde. Doch nicht nur das rein technische Vorgehen sollte durch die Übung geschult werden: “Für mich es von zentraler Bedeutung, mit einem Szenario wie dem heutigen zwischen den verschiedenen Einsatzkräften Brücken zu schlagen und durch die Darstellung ihrer Arbeit auch für das Ehrenamt zu werben”, so Philipp Merkt, Leiter der Fachgruppe für Notfallmedizin. “Unsere heutige Gesellschaft ist häufig durch Egoismus geprägt. Ich möchte meinen Studierenden deshalb nicht nur Fachwissen, sondern auch ein Bewusstsein für Handlungsfähigkeit und Teamgeist mitgeben.” Nach dem erfolgreichen Abschluss der Übung wurde allen Studierenden das Zertifikat “Sanitäter – Advanced Life Support – Basic (ALS-B)” verliehen. (jr)